
Ohne Wörter gibt es keine Sprache. Die heutige deutsche Sprache verfügt über einen überaus reichen Wortschatz. Folgt man den Vorgaben der Duden-Redaktion, so umfasst der deutsche Wortschatz ca. 300.000 bis 500.000 Wörter. Wenn man sich mit dem Wortschatz und den Wortbedeutungen auseinandersetzt, bewegt man sich im Gebiet der Semantik. Und dieser semantische Aspekt steht auch beim Deutschlernen zunächst im Vordergrund, denn der Sprecher konzentriert sich auf den Inhalt, nicht so sehr auf korrekte grammatikalische Strukturen.
Morphologie und Syntax der deutschen Sprache, d.h. die Struktur der Wörter, Phrasen und Sätze, und deren Kombinationsmechanismen, werden vom Lernenden erst nach und nach erlernt und angewendet. Demnach ist Deutsch als Fremdsprache zunächst Wortschatzarbeit, denn die Grammatik kann sich nur aus den Wörtern entwickeln und nicht umgekehrt. Bei der Wortschatzaneignung werden daher am Anfang klare und eindeutige Inhaltswörter und einfache, kurze Wörter erlernt. Damit werden die Grundsteine für eine einfache deutsche Alltagskommunikation gelegt. Es gilt dabei folgender Grundsatz: Ein Sprachschüler kann ein deutsches Wort erst dann erlernen und behalten, sobald er das semantische Konzept dahinter begriffen hat. In unseren Deutschkursen („Deutsch als Fremdsprache“, DaF) achten wir deshalb darauf, dass neue Worte und Begriffe situations- bzw. gebrauchsbezogen eingeführt werden. Denn eine deutsche Wortschatzvermittlung ohne den nötigen Begriffskontext ist selten nachhaltig. In unseren studienvorbereitenden Deutschkursen in Duisburg haben wir immer wieder festgestellt, dass Kursteilnehmer Worte in Beziehung setzen wollen und stets Mühe haben, sich neue Wörter einzuprägen und zu behalten, wenn deutsche Worte ohne Einbettung in bekannte Gebrauchskontexte erlernt werden sollen.
Als Duisburger Sprachschule haben wir schon vielen ausländischen Studenten und Menschen mit Migrationshintergrund in unseren Sprachkursen zur Studienvorbereitung (DaF) die Deutsche Sprache näher gebracht. Dabei hat sich gezeigt, dass viele Kursteilnehmer oft mehr Deutsch verstehen, als sie sich zutrauen zu sprechen. Wir hatten schon Schüler in unseren Deutschkursen in Duisburg, die sehr lange schweigsam dem Unterricht folgten, bevor sie die ersten deutschen Sätzen gesprochen haben. In diesen Fällen war der sogenannte passive deutsche Wortschatz demnach viel größer als der aktive Wortschatz. Viele Sprachschüler haben zu diesem Zeitpunkt des Deutschlernens eine Hemmschwelle, die das aktive Sprechen ausbremst. Sie wollen alles richtig machen und beteiligen sich erst dann aktiv am Deutschunterricht, wenn sie das Gefühl haben, die deutsche Sprache einigermaßen richtig anzuwenden. Deshalb versuchen unsere Kursleiter und Lehrkräfte stets auch die Mutter- bzw. Herkunftssprache der Kursteilnehmer mit in den „Deutsch als Fremdsprache“-Unterricht einzubeziehen. Dies hilft den Lernenden den Sprechfluss aufrecht zu erhalten, sofern ein deutscher Begriff nicht bekannt ist oder dem Sprachlerner im Moment des Sprechens nicht einfällt.